Sie wollen etwas Neues ausprobieren? Sie gehen ungern auf Networking Veranstaltungen weil unklar ist welchen Nutzen Ihnen diese bringen? Probieren Sie doch mal ein Treffen auf Zeit im Auto! Hier sind 9 nützliche Tipps damit dies auch für Sie klappt.
” Liebe besteht nicht darin, dass man einander anschaut, sondern dass man gemeinsam in dieselbe Richtung blickt.” (Antoine de Saint-Exupery)
Heute in Berlin-Mitte, 13 Uhr. Pascal holt mich ab, die Sonne strahlt. Nein, es geht nicht um Liebe, wie in dem Zitat oben. Sondern ums Geschäft.
Wir steigen in sein Drive-Now Auto und fahren zum Mittagessen. Sofort beginnen wir mit unserem Thema, der Finanzlage seiner Firma. Den Blick gemeinsam nach vorne gerichtet sprechen wir schnell wesentliche Punkte durch. Auf dem Weg vom Parkplatz zum Restaurant können wir bereits erste Rücksprachen mit der Bank und Beratern machen. Insgesamt dauert unser Treffen kürzer als erwartet, es bleibt sogar noch Zeit für einen gemeinsamen Spaziergang zurück.
Begrenzte Dauer
Autofahrten sind zeitlich begrenzt. Wenn Sie also jemanden “an Bord” nehmen, ist auch diese Begegnung spätestens beim Erreichen des Ziels beendet. Wenn Sie etwas besprechen wollen oder Ihre Fragen loswerden wollen wissen Sie das Sie das in einem bestimmten Zeitfenster erledigen sollten.
Andererseits: Ihre Mitfahrer -und Sie selber auch- können nicht einfach so den Raum verlassen. Wann genau Sie etwas zur Sprache bringen können Sie so besser kontrollieren: die Wegstrecke draußen sagt Ihnen ja genau wie nahe das Ende der Konversation bereits gekommen ist. Spätesten am Ortseingangs-Schild sollten alle wichtigen Dinge angesprochen sein!
Gemeinsames Ziel
Das gemeinsame Ziel verbindet. Ebenso wie der Blick nach vorne oft inspirierend wirken kann. Wir müssen uns ja nicht gleich verlieben, wie das oben angeführte Zitat von Saint-Exupery suggeriert. Aber die gemeinsame Fortbewegung auf engem Raum ist doch eine Art Schicksalsgemeinschaft. Und auch eine Einzahlung auf das Zeit-Konto Ihrer Beziehung.
Was auch immer Sie und Ihre Mitfahrer vorher oder nacher machen oder gemacht haben, für die Dauer dieser Fahrt sitzen Sie im selben Boot. Übrigens: U-Boot-Besatzungen können von diesem Thema ein Lied singen!
Chauffeur-sein heißt Geben
Nicht nur das Bereitstellen des eigenen Wagens, sondern auch das Fahren selbst ist eine unmittelbare Dienstleistung für die Mitreisenden. Ich persönlich träumte schon als Kind davon, eines Tages von einem Chauffeur herumgefahren zu werden!
Als Fahrer zahlen Sie also auf die Beziehungskonten Ihrer Passagiere ein. Er gibt den anderen Mobilität und die Freiheit nicht selber lenken zu müssen.
Geschützter Raum
“Am Inneren eines Autos kann man den Charakter seines Besitzers erkennen”, behaupten manche. Auch wenn ich da nicht so sicher bin, eines steht fest: es ist eine Art “geschützter Raum”. Die Gespräche bleiben unter den Beteiligten, kein Dritter kann während der Fahrt ungewollt stören.
Zeit optimieren
Viele von uns verbringen viel Zeit in Autos. Gerade während der Arbeitszeiten können gezielte Networking-Fahrten diese Zeit sinnvoll füllen. Wenn Sie Ihr Auto sogar mit 2 oder 3 weiteren Personen füllen, ist der Hebel für alle noch größer.
9 Erprobte Tipps für die Praxis
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Bieten Sie Ihren Kontakten aktiv eine Mitfahrgelegenheit an. Günstige Anlässe hierfür sind: geplante Messe-Besuche, gemeinsame Kunden-Termine, Networking-Einladungen etc. Sofern Sie bereits engere Beziehungen pflegen sind auch Freizeit-Aktivitäten möglich, von denen Sie vermuten, dass Ihr Gegenüber ebenfalls teilnimmt: Besuch von Konzerten, Sportveranstaltungen, lokalen Feierlichkeiten etc.
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Vernetzen Sie andere Miteinander. Besonders kürzere Fahrten sind sehr gut dafür geeignet, mehrere Personen “an den Tisch” zu bringen. Lassen Sie die anderen aber unbedingt vorab wissen, wer noch mit an Bord kommt!
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Weisen Sie bei Einzel-Personen gezielt auf diese nützliche Form von “Prime Time” hin. Gerade zum Aufbau neuer Beziehungen ist es für beide Seiten oft interessant, die Zeitinvestition für ein 4-Augengespräch durch eine Art “Transport-Bonus” attraktiver zu gestalten.
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Achten Sie bei Gruppen auf die Chemie. Besonders bei längeren Fahrten ist es wichtig darauf zu achten, dass auch auf engem Raum der Nasenfaktor stimmt. Die Zusammensetzung Ihrer Passagiere ist immer eine Überlegung wert!
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Bedenken Sie das komplette Setting. Angefangen von der Sauberkeit und dem Geruch in Ihrem Wagen bis hin zur Musik und Ihrem persönlichen Fahrstil: Ihre Mitfahrer werden sich auf jeden Fall ein Bild von Ihnen machen. Sorgen Sie dafür, das es das Bild ist das sie auch rüberbringen möchten. Und ja, welches Auto Sie fahren und in welcher Ausstattung und Farbe, hat im Business-Kontext eine nicht zu unterschätzende Bedeutung. Mieten Sie zur Not ein Fahrzeug von einer der zahlreichen Mobilitäts-Platformen statt ungewollte Rückschlüsse zuzulassen. Aber auch ein zu üppiges Gefährt kann im falschen Kontext negativ wirken!
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Vermeiden Sie Monologe. Gerade im eigen Wagen fühlt man sich wie zuhause und auch das Sitzen im “Driver Seat” verführt schnell dazu, auch das Gespräch lenken zu wollen. Stellen Sie daher bewusst Fragen und hören Sie dem anderen gut zu, er wird es Ihnen danken!
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Achten Sie auf eingehende Telefonate. Sollten Sie während der Fahrt angerufen werden, teilen Sie dem Anrufer unbedingt sofort mit, dass Dritte mithören können. Das schafft Vertrauen bei Ihren Mitfahrern, denn auch diese könnten ja später auch einmal unter diesen Anrufern sein! Wer wird schon gerne unbemerkt “abgehört”?
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Bauen Sie Brücken der Kompensation. Da Transportleistungen bares Geld wert sind, fühlen sich manche Mitfahrer dazu verpflichtet, zu den entstehenden Kosten einen Beitrag anzubieten. Bieten Sie in solchen Fällen einfach an, beim Tankstopp gerne eine Tasse Kaffee anzunehmen oder gerne beim nächstenmal den Wagen des anderen zu nehmen. Geld-Leistungen immer mit einem Lächeln ablehnen, Sie selber wären ja sowieso gefahren!
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Denken Sie an das Follow-up. Wie auch sonst beim Networking ist nach dem Spiel auch immer vor dem Spiel. Kurze Messages oder Mails helfen um im Gespräch zu bleiben: “Ich hoffe Sie haben gestern auch noch die letzte Station bis nach Hause gut geschafft!” “Haben Sie unsere gemeinsame Fahrt gut überstanden?” “Danke für unser tolles Gespräch gesten im Auto”, dies sind nur 3 Beispiele, die für mich gut klappen.
“Gemeinsames Autofahren ist wie gemeinsames Essen. Nur ohne Essen”, scherzte neulich ein Freund mit mir. Es stimmt, gemeinsam ein Stück des Weges im Auto zu verbringen, ist anders. Vielleicht sogar ideal für all diejenigen, denen Essen nicht so wichtig ist oder die gerne Autofahren? Sei es wie es sei. Heute jedenfalls hatten Pascal und ich beides. Eine kurze, sehr effektive Autofahrt und ein gemeinsames Mittagessen. Und das bei bestem Wetter. Was will man mehr?