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Es gibt natürliche Gesetzmäßigkeiten, um die kommen wir nicht herum: im Sport z.B. bestimmt die Häufigkeit der Trainingseinheiten sowie deren Dauer und Intensität über unseren Erfolg. Ähnliche Zusammenhänge gelten auch für die Pflege unserer Geschäftsbeziehungen.  Diese “Beziehungs-Mechanik”besteht aus 4 Elementen. In diesem 11.Teil geht es um die beiden Einflußfaktoren “Dauer” und “Häufigkeit” von Beziehungen.[zum 2.Teil: Intensität & Nähe]

Familien, Ausbildung, Arbeit: Faktor Zeit verbindet

Haben Sie sich schon einmal gefragt warum es so einfach ist mit früheren Schulfreunden oder mit Familienmitgliedern zu denen man Kontakt verloren hatte wieder in Verbindung zu treten? Es ist der Beziehungs-Faktor Zeit, der hier am Werke ist. In der Schule, in der Ausbildung oder an der Uni verbringen wir viel Zeit miteinander. Wir sind Teil von Klassenverbänden, Kursen, Vorlesungen oder Seminaren. Ob wir es wollen oder nicht, wir finden uns in einer Art Schicksalsgemeinschaft wieder die einen klaren Zweck erfüllen soll.
 
Auch in unsere Familien werden wir hineingeworfen und bleiben dort viele Jahre. Eben dieser Zeitfaktor ist es, der Beziehungen reifen lässt. Ungezählte Unterrichtsstunden, die Pausen in der Ausbildung oder Klassenfahrten. Oder tausende Tage, Unternehmungen und Erlebnisse in unserer Familie. Das gibt uns Zeit für tiefe Beziehungen (oder, je nach Fall, manchmal auch Raum für tiefe Abneigungen).
 
Später in Leben können wir uns zwar die Gruppen eher aussuchen, der Faktor Zeit wird allerdings zur Herausforderung. Es ist nicht mehr so einfach, geradezu verschwenderisch großzügig viel Zeit für einander zu investieren. Sich Zeit zu geben und Aufmerksamkeit zu schenken wird schwieriger, viele Anforderungen gilt es jeden Tag zu erfüllen. Dennoch gilt auch im Job: viele gemeinsame Jahre verbinden, wenn auch nicht unbedingt besonders tief.
 

Ohne Zeit keine guten Beziehungen

Tragfähige Beziehungen brauchen also Zeit. Der Umkehrschluss lautet: ohne ausreichend Zeit können wir kein wirkliches Vertrauen aufbauen.
Sind Bezieungen also nur so gut sind wie die Zeit die wir miteinander verbringen? Und gilt dies auch für das Business-Umfeld? Aus meiner langjährigen Erfahrung mit B2B Geschäftsbeziehungen lautet meine klare Antwort hierauf: ja!. Der Zeitfaktor ist einfach nicht wegzudiskutieren.
 
Ohne die Bereitschaft Zeit zu investieren in die Beziehung zu meinem Gegenüber wir aus der Beziehung nichts werden. Digitale Kommunikation kann dabei unterstützen, aber auch diese kostet Zeit und ersetzt die Live-Treffen nur teilweise, und auch nur dann wenn bereits ein solides Fundament gelegt ist.
 

Dauer und Häufigkeit hängen zusammen

Die 4 Beziehungs-Mechanismen
Die 4 Mechaniken der Beziehungen

1. Häufigkeit
2. Dauer
3. Intensität
4. Nähe

Wenn Sie Ihren Geschäftskontakt lange nicht gesehen haben dann werden die Treffen tendenziell länger. Oft wird dann auch der Geschäftstermin mit einem Essens-Termin kombiniert. Das ist im Privaten genauso, man hat schließlich einiges gemeinsam aufzuarbeiten.
 
Umgekehrt verhält es sich, wenn Sie die andere Person häufig sehen. Da reichen dann im Extremfall nur ein paar Stichworte um wieder auf derselben Frequenz zu sein. Auch werden Schwankungen in der jeweiligen Tagesform oder Motivation schneller sichtbar. Meist ist auch dann auch das gemeinsame Verständnis füreinander ist hoch. Letzteres ist der ideale Nährboden für hohes Vertrauen und tiefer gehende Beziehungen.
 
 

3 Erfolgs-Tipps für Ihre Praxis

Um den Zusammenhang von Dauer und Häufigkeit der Kontakte in Ihrem Netzwerk für sich nutzbar zu machen empfehle ich Ihnen folgende bewährte Maßnahmen:

1.) Jährliche Beziehungs-INVENTUR durchführen: Blocken Sie sich einmal jährlich einen ganzen Tag an dem Sie mit sich in Klausur gehen. Idealerweise machen Sie das gemeinsam mit Ihrem Team. Nehmen Sie Ihre Kontaktlisten mit und beantworten Sie sich selbst folgende Fragen:

  • Wieviel Zeit habe ich mit meinen A-Kontakten verbracht, wieviel mit den B-Kontakten?
  • Wie häufig haben wir uns gesehen oder gesprochen?
  • Was hat sich verändert, was nicht?

2.) ZIELE für jeden einzelnen Kontakt formulieren. Dies sind die Leitfragen:

  • Was möchte ich in meiner Beziehung zu dieser Person erreichen?
  • Welches Zeitbudget möchte ich wie oft und wann dafür einsetzen?
  • Wo ist ein persönliches Treffen sinnvoll und wie kann ich meine Zeit hebeln?

3.) Massnahmen im Kalender VERANKERN: nur was im Kalender steht bleibt auch im Fokus und wird umgesetzt:

  • Persönliche Treffen terminieren (auch bis wann diese feststehen sollen)
  • Wochenplan für Telefonate und Digitale Pings festlegen
  • Halbjahres-Revision einplanen
  • Termin für nächste Beziehungs-Inventur festlegen
Sie werden sehen: mit etwas Vorbereitung können Sie die Naturgesetze für sich arbeiten lassen. Zeit und Dauer werden Ihre Freunde sein auf dem Weg zu guten Beziehungen!
 
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