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Machen Sie Sport lieber alleine oder in mit anderen Menschen? Selbst wenn Sie einEinzel-Typ sind, Sie sollten Ihre Workout-Zeit gelegentlich mit Business-Networking verbinden. Denn schon die Römer wussten: gemeinsam zu schwitzen verbindet. in diesem Artikel erfahren Sie wie Sie Sport mit Business Networking verbinden können.

Zugegeben, ich mache Sport fast immer alleine. Das liegt sicher auch an der Uhrzeit, denn ich starte oft früh in den Tag. Letzten Donnerstag war es jedoch anders. Mein Weg führte mich nicht an den Rhein wie üblich, sondern vor ein Hotel in unserer Nähe. Dort wartete schon Sebastian auf mich, Business Development Manager einer Softwarefirma. Er hatte gerade beruflich in Bonn zu tun. An diesem Donnerstag laufen wir zusammen!
Unterwegs zeige ich ihm unser Viertel, den Rhein, das Siebengebirge. Erzähle beim Laufen Geschichten. Gemeinsam hecheln wir bei “meinen” täglichen Muskel-Übungen: Strecksprünge, Push-ups, Sit-ups.
 

Guter Start in den Tag

Nach dem Lauf, wieder vor seinem Hotel, stehen wir noch ein paar Minuten schwitzend beisammen. Tauschen uns aus über das was im Job ansteht und verabschieden uns mit einem guten Gefühl: wir haben uns endlich wiedergesehen, und: wir haben gerade gemeinsam unseren inneren Schweinehund besiegt. Ganz nebenbei hat Sebastian ein bisschen über mich gelernt, er kennt jetzt mein “Home Turf”. Unsere Verbindung ist erneuert, weiterentwickelt, und das alles schon am morgen eines ganz normalen Arbeitstages. Zeitinvestition? Nur etwa 10 Minuten mehr als sonst.
 

NET-Workout lebt vom Austausch

Natürlich bringt uns das gemeinsame Ausüben von Sport per se schon näher. Wir durchleben oder durchleiden ein Stück gemeinsamen Weges. Schaffen etwas.
Diese positive Wirkung können Sie bewusst verstärken wenn Sie sich während der Aktivität untereinander austauschen. Miteinander reden also. Denn die ungewohnte Umgebung und die Bewegung bringen Gespräche oft erst so richtig im Gang.
 

Mehr als Business Talk in Bewegung

Besonders bei unklaren Situationen (wo steht die andere Person genau?) oder wenn es auf der Sachebene nicht so recht weitergeht tut ein gemeinsamer Ausflug in den Sport oft gut. Wie von selbst fließen persönliche Dinge in das Beziehungsgeflecht mit ein. Ganz leicht tauschen wir uns über Sport-Vorlieben, unser Vergangenheit in Vereinen, Ernährung, Gesundheit und andere eher private Themen aus.
Und dennoch gibt es die Möglichkeit, auch das eine oder andere Geschäftliche anzusprechen, wenn es auch nicht unbedingt im Mittelpunkt stehen muss. Nehmen Sie ruhig Ihre eigene Agenda im Kopf mit und vertrauen Sie einfach auf die physische Bewegung an sich, den Lauf der Dinge!
 
Zur Vorbereitung eines gelungenen NET-Workouts hier ein paar wichtige Tipps aus meiner eigenen Praxis:
 

12 erprobte Praxistipps für ein gelungenes Net-Workout

 

  1. Entscheidung treffen: beim Sport möchten wir manchmal bewusst ungestört sein und verstecken uns sogar inmitten anderer Menschen, zB. mit Cap und Kopfhörern im Fitness Center. Entscheiden Sie also ob es Ihnen Wert ist, einmal aus dem Normal-Modus auszubrechen und es zu wagen, mit jemand anderem gemeinsam Sport zu machen. Vielleicht einfach mal darauf ankommen lassen?
  2. Sportart bewusst wählen: fragen Sie die andere Person ob sie Ihren Sport auch treibt oder eher etwas anderes bevorzugt. Es  macht einen großen Unterschied ob ich z.B. einen gemeinsamen Lauf am Rhein vorsehe, eine Partie Golf oder ein paar Runden im Schwimmbad. Für jeden von uns fühlt sich das unterschiedlich an.
  3. Fitness-Unterschiede beachten: checken Sie vorab, wie oft die andere Person die gewählte Sportart ausübt und auf welchem Niveau. Es bringt z.B. beiden wenig Spass wenn beim Tennis der eine nicht einmal den Aufschlag übers Netz bringt und der andere seit Kindesbeinen in der Vereinsmannschaft um Meisterschaften spielt. Aber auch wenn beide technisch gesehen auf ähnlichem Niveau sind: die reine physische Fitness ist auch nicht unwichtig!
  4. Gruppen-Größe klären: Wollen Sie lieber im Eins-zu-Eins aktiv sein oder in einer kleinen Gruppe? Folgende praxisbewährte Faustregel kann hier helfen: je größer die körperliche oder geistige Anstrengung, desto kleiner sollte die Gruppe sein. Unsere Aufmerksamkeitsspanne und die Fähigkeit der Kommunikation sinkt mit steigender Pulsfrequenz (z.B. Joggen oder Mountain Biking) oder bei steigendem Konzentrationsbedarf (z.B. beim Klettern oder Bogenschießen).
  5. Gelegenheiten für Austausch vorsehen: Es liegt in der Natur der Sache dass Sie beim Ausüben bestimmter Sportarten wie z.B. Paragliding, Tauchen oder Wasserskifahren nicht während der eigentlichen Aktivität miteinander sprechen können. Andere Sportarten wie z.B. das Nordic Walking, Squash oder Golf spielen sind da eher geeignet. Dennoch kann der eigentliche Austausch auch vor-oder nach dem Sport geschehen oder sogar zu dem eigentlichen Erlebnis dazugehören (z.B. Hütten-Einkehr beim Skifahren, Vitamin-Drink oder Spa-Bereich nach dem Fitness-Training) . Auch die An- oder Abreise kann gemeinsam bewältigt werden und Raum für Gespräche abseits der eigentlichen Aktivität bieten (z.B. kurze gemeinsame Autofahrt zur Waldlauf-Strecke)
  6. Raum für Austausch vorsehen: Wollen Sie ungestört sein? Ein wichtiger Punkt, nicht nur bei der Wahl des Sportes und der Gruppengröße. Wen Sie z.B. Tennis spielen kann es gut möglich sein dass einer von Ihnen im Club gut vernetzt ist und sich am Ende null Gelegenheit für ein paar Worte unter vier Augen findet.
  7. Planungs-Hürden niedrig halten: Anfangs empfiehlt es sich, eher niederschwellig vorzugehen: besser eine halbe Stunde Laufen einplanen als wochenlange Vorbuchung im begehrtesten “In”-Club. Auch kann die Frage nach der entsprechenden Sportausrüstung ein Planungs-Hemmnis sein: wer hat schon Lust sich auch noch um Leihe oder Miete von irgendwelchen Geräten zu kümmern?
  8. Wetter-Abhängigkeit berücksichtigen: Wenn Sie Ihre Aktivität im Freien planen sprechen Sie sich unbedingt vorher ab, wie hier die Empfindlichkeiten sind. Nicht jeder verfährt nach dem Motto “schlechtes Wetter gibt es nicht, sondern nur schlechte Kleidung”!
  9. Wettkampf-Situationen vermeiden: anders als auf dem obigen Bild rate ich Ihnen, zumindest am Anfang jeder Art von Wettkampf zu vermeiden. Dies kann zu Frustrationen oder auch körperlichen Schäden führen. Anders ist die Lage wenn Sie mit der Person bereits öfter Sport gemacht haben, sich gut kennen, und es faire Aussichten für beide Seiten gibt, zu gewinnen. Fragen Sie aber immer vorher, ob Ihr Gegenüber darauf Lust hat!
  10. Agenda im Kopf haben: Gibt es bestimmte Themen bei denen Sie weiterkommen möchten? Überlegen Sie sich vorab genau, wann der richtige Zeitpunkt dafür ist. Gleich am Anfang oder besser am Ende kurz vor Verabschiedung? Auch letzteres kann Sinn machen, nach dem Motto: “Eine Sache möchte ich noch ansprechen bevor wir auseinander gehen: wann können wir mal in Ruhe über …sprechen? Sollten wir da nicht einen separaten Termin festmachen?” Aber Achtung: Sport zu treiben ist sicher nicht der richtige Platz für tiefgründige Problemgespräche, allenfalls ein Zwischenschritt um sich von dort aus an diese heranzuwagen und den nächsten Schritt zu verabreden!
  11. Erwartungen managen: vor allem wenn Ihr Sport-Partner in Ihrer Nähe wohnt lohnt es sich, vorab zu klären ob Sie sich das Ganze regelmässig planen oder es erstmal auf einen Versuch ankommen lassen wollen. Das nimmt den Druck für beide Seiten. Wenn Sie weitere Personen dazu holen wollen sagen Sie das auch unbedingt vorher.
  12. Einfach machen, loslegen, starten, tun: Sie haben noch keine Erfahrung mit NET-Workouts? Kein Problem, fangen Sie einfach an, probieren Sie einen der obigen Tipps für sich aus. Besser werden können Sie dann immer noch!
 
Für mich ganz persönlich ist es fast immer der gemeinsame Morgen-Lauf, den ich ab und zu zum NET-Workout nutze. Vor der Arbeit, meist zu zweit, seltener auch zu dritt. Alternativ klappt bei mir auf Reisen das gemeinsame Erobern des Fitness-Raums im Hotel.
Letzte Woche Donnerstag hatten Sebastian und ich jedenfalls viel Spaß. Und unser Morgenlauf am Rhein hat uns definitiv ein gutes Stück näher gebracht!