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Sie müssen dringend ein Problem lösen oder stehen vor wichtigen Entscheidungen? Wohl dem der über ein gut ausgebautes Netzwerk verfügt. Es kann Leben retten!

Schnelle Diagnose ausgebremst

 
Ende Januar, unser Sohn “hat Knie”. Mit schmerzverzerrtem Gesicht kommt er vom Fußballturnier zurück. Er kann kaum laufen, kriecht auf allen Vieren die Treppen herauf. Sofort bringt meine Frau ihn zum Arzt, die Diagnose lautet: Verdacht auf Sehnen-Entzündung, möglicherweise wachtumsbedingt. Aber wieso diese starken Schmerzen? Vielleicht ist doch etwas Schlimmeres passiert?
Der Orthopäde füllt die Überweisung aus: Als nächstes soll ein MRT gemacht werden. Es ist Donnerstag spät vormittags. Das mit dem MRT kann dauern!  Die Aussicht auf einen kurzfristigen Termin beim Röntgenarzt ist eher bescheiden.
 
Was jetzt?
Du willst Deinem Kind helfen und stehst vor den Mühlen des Gesundheitsapparates: Termin anfragen, ewig warten. Aber Dein Kind hat doch JETZT Schmerzen! Braucht jetzt Hilfe, schnell! Sollen wir jetzt tagelang Medikamente in den armen Kerl hineinpumpen? Und uns fügen? Fluchend und verzweifelt suchen wir nach Wegen um unserem Sohn zu helfen. Ihm zu zeigen dass wir da sind wenn er uns braucht. Wenn er vor Schmerzen weder ein weiß noch aus.
 

Starkes Netzwerk der Frauen

 Da hat meine Frau hat einen Geistesblitz: “In meinem Frauen-Netzwerk, da gibt es doch…” Ja, Genau! Das eigene Netzwerk! Wenn nicht jetzt wann dann?
Eine kurze Email und etwa 30 Minuten später das Ergebnis: “Liebe Tatjana, natürlich könnt ihr gleich vorbeikommen. Um 12.30 Uhr kann ich Euch dazwischenschieben. Sagt kurz an der Rezeption bescheid, die lotsen Euch dann gleich durch.”
 
Nur 90 Minuten später und die Diagnose ist da: Morbus Osgood-Schlatter, auch “Rugby Knee” genannt. Kein Meniskus, kein Kreuzband kaputt. Entwarnung und Gewissheit was zu tun ist. Sicherheit für unseren Sohn! Dem Netzwerk sei Dank!
 
Wieder zuhause denke ich mir: “Was für ein Glück, was für ein Privileg!” Sich in Notsituationen so aufeinander verlassen zu können.
Sich-Aufgehoben-fühlen wenn man Hilfe braucht, selber nicht mehr weiter weiß.
 
Noch aus Ur-zeiten haben wir Menschen das in uns. Aus Zeiten als unser Stamm überlebenswichtig war für uns. Dieser Wunsch nach Geborgenheit, nach Sicherheit. 
Vor allem wenn es um Gesundheits-Themen geht wird dies immer wieder deutlich. Wenn mir Angst haben.
 

Gefährliche Fehldiagnose

Vor etwa 15 Jahren durfte dies mein Schwiegervater am eigenen Leib erleben. Diese Unsicherheit, diese Angst.
Nach mehreren Fehldiagnosen nach dem Motto “Ach, ihr kleines Ding da an der Zunge, das geht wieder weg”, wandte er sich beunruhigt an sein Netzwerk. Viele Jahre zuvor hatte er Freundschaft mit Professor Emsländer geschlossen. Emsländer war einer der führenden Ärzte der U.S. amerikanischen Mayo-Clinik. 
Ein paar Telefonate und einen Flug nach Amerika später stand fest: Zungenkrebs!
Dank der frühen Diagnose und der sofortigen Behandlung vor Ort geht es meinem Schwiegervater heute wieder bestens. Er, ein bekannter Journalist, schreibt inzwischen an seinem elften Buch…
Ohne sein Netzwerk wäre er nicht mehr am Leben.
 

20% Risiko auf Fehldiagnose

In der heutigen komplexen Welt wird es immer wichtiger sich aufeinander verlassen zu können. Es ist praktisch unmöglich geworden die Dinge im Alleingang zu lösen. 
Allein im Gesundheitsbereich gibt jedoch laut einer im “Journal of Evaluation in Clinical Practice” veröffentlichten Untersuchtung bis zu 20% Fehl-Diagnosen! Mit dem altbewährten Pareto-Prinzip, wonach 80% völlig ausreichend sind, kommst Du bei Gesundheits-Fragen oft nicht sehr weit. Es könnte die eine falsche Diagnose sein, die Dich umbringt oder die deine Heilung erschwert!
 

Netzwerke helfen auch in anderen Bereichen unseres Lebens

 Aber nicht nur bei Gesundheitsthemen lohnt sich der Austausch mit anderen. Wie die Zeitung “Die Welt” berichtet werden bereits über 40% aller Jobs über Empfehlungen, also Netzwerke, vergeben. Und wer heutzutage auf Wohnungssuche ist oder gar ein Haus kaufen möchte weiß ein Lied davon zu singen: die wirklich interessanten Angebote landen erst gar nicht in den Anzeigenportalen. Sondern gehen Mund-zu-Mund, quasi “unter dem Tisch”, weg.
 

Auf die Qualität des Netzwerkes achten

Natürlich kann nicht jedes Problem mithilfe von Kontakten aus dem Netzwerk gelöst werden. Und, auch klar, Netzwerk ist nicht gleich Netzwerk. Auf die Qualität der Beziehungen und der Netzwerk-Partner kommt es an!
Und auch auf das “Design” des Netzwerkes, also seine Tiefe, Zusammensetzung und Breite. Je unterschiedlicher die Leute (und deren Spezialisierungen) in Deinem Netzwerk sind, desto mehr kannst Du selber geben und eben auch an Infos und Support erhalten. So simpel ist das. Wenn Sie nur Leute aus Ihrer Branche in Ihrem Netzwerk haben dann sind Ihre Ressourcen eben auf diese Branche beschränkt. Punkt.
 
Was auch immer der Grund war: in den beiden Beispielen aus meiner Familie hat es gut geklappt mit dem Support aus dem Netzwerk. Wir fühlen uns geehrt und sind dankbar: keine Angst mehr vor kaputten Knien und falschen Diagnosen.  Ein “Halleluja” auf unser Netzwerk!